ANNA MORSETT
verbrachte den größten Teil ihres Lebens an den Küsten. Erst als sie 2013 in das Binnenland von Colorado zog, entdeckte der gitarrenstreichende Songwriter in ihr „The Still Tide“. Sie fand sowohl ihre Band als auch die ruhige Strömung, die sie seit langem in ihrem eigenen Leben gesucht hatte.
„Ich kam von der Küste hierher, den Lärm und die Stadt in meinen Haaren“, singt sie auf der ersten Single von The Still Tide’s vierter EP. „Ich fand dich wie Vergebung, weg gewaschen von den Jahren in der Bergluft.“
Morsett ist jetzt tief verbunden mit der Musik-Community in Colorado. Sie hat mit „Ark Life“, „Porlolo“, „Brent Cowles“, „Natalie Tate“ und „These United States“ gespielt. Aber sie bleibt immer noch die wellenförmige Strömung von The Still Tide, einem verführerischen, schäbigen Kollektiv, das mit der EP „Each, After“ eine wechselnde Flut beschreibt. Die neue EP ist im Wesentlichen Morsett’s Solodebüt, wird aber vom Gitarristen und Mitbegründer Jacob Miller und einem rotierenden Ensemble, bestehend aus Schlagzeuger Joe Richmond (Churchill, Tennis) und Bassist Nate Meese (Meese, The Centennial), leidenschaftlich supported. „Ich wollte immer den vollen Sound der Band, sagte Morsett. „Aber ich wollte auch die Freiheit und Anonymität, um alleine zu arbeiten.“
Morsett ist so rätselhaft wie ihr Sound verführerisch ist. Sie beschreibt sich selbst als ein schreddernes Gitarrenküken und ein nerdiger Einzelgänger. Eine kraftvolle Frontfrau und ein anonymes Gesicht in der Menge. Sie ist scheinbar immer im Übergang, wie eine Wellengestalt zwischen Ebbe und Flut.
Anna wuchs in Olympia im Bundesstaat Washington auf. Ihre Schwester war es, die ihr die musikalische Grundlage injizierte, die von Pearl Jam, Nirvana, Jimi Hendrix und Andy Aledort und ihr obendrein noch deren Gitarrenunterrichtsbücher besorgte. Sie sprang kopfüber in die Tiefen von New York und tauchte, eher zufällig erst fünf Jahre später wieder in Denver zum Luft holen auf. Erst dort konnten sie und Miller „The Still Tide“ ins Leben rufen und aufbauen welche bald zum besten Nachwuchskünstler des 303 Magazine gekürt wurde.
Mit „Each, After“ tritt Morsett ans Mikrofon und beansprucht es voll und ganz. „Ich glaube, ich habe mich aus irgendeinem Grund hinter der Band versteckt“, sagte sie. „Aber jetzt bin ich bereit.“
Sie nennt „Each, After“ mit seinem sorgsam platzierten Komma und den „chilligen Vibs“ einen süßen Landepunkt für diese schönen, offenen Gitarrenriffs, die nicht wirklich zum Atmo des letzten Albums passten. „Ich liebe die Kraft, die die Erfahrung der vollen Band zustande bringt, liebe aber auch die Unmittelbarkeit und Intimität dieser zarten kleinen Dinge. Ich versuche herauszufinden, wie diese beiden Frequenzen in dieselbe Welt passen“.
Morsett beschreibt verführerisch die vier Tracks der E.P. als vier sehr persönliche und wahre Grübeleien über vergangene Breakups. Verführerisch daher, weil das vierte Lied eine Reflexion über eine Frau in ihr selbst ist, die sie noch nicht getroffen hat.
THE STII TIDE | https://thestilltide.bandcamp.com